© DAV
© DAV
© DAV
© DAV

Inklusion – Klettern für Menschen mit Behinderungen

24.05.2024

Seit Ende 2016 gibt es bei der DAV-Sektion Göttingen das Angebot „Inklusion - Klettern für Menschen mit Behinderungen“.

Dieses Angebot richtet sich an Menschen mit unterschiedlichen körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen. Geleitet wird dieses Angebot von ausgebildeten Trainerinnen und Trainern unserer Sektion. Als Kletterer*in muss man nicht unbedingt Fußgänger*in sein. Bei unseren Terminen gab es auch Rollstuhlfahrer, die - mit unserer Unterstützung - die Wand hoch kamen. Viele Behinderungen sind bei genauer Betrachtung eigentlich gar kein Grund, vom Klettersport die Finger zu lassen oder davon ausgeschlossen zu sein.

 

Unser Klettern ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gedacht. Mit dem Klettertraining können und sollen Wirkungen auf die physische, psychische und soziale Handlungsfähigkeit erzielt werden. Der Sport verbessert die körperliche Fitness, ist gesundheitsfördernd, vergrößert das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl und fördert Freundschaften. Die Teilnehmenden lernen ihre Grenzen kennen, entwickeln Vertrauen in das bereitgestellte Material und die sichernden Personen und lernen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Alle, die mitmachen, werden im Training individuell auf ihre momentane Befindlichkeit und Leistungsstärke angesprochen und dementsprechend trainiert, motiviert und gefördert. In erster Linie soll das Klettern Spaß machen und eine Abwechslung zu den gewohnten Beschäftigungen bieten.

 

Eine gute Übersicht über die Aktivitäten der Göttinger Sektion des Deutschen Alpenvereins auf dem Gebiet der Inklusion findet sich auf unserer Internetseite. Zur Zeit findet dieses Klettern abwechselnd dienstags und mittwochs in der Kletterhalle RoXx und an der DAV-Kletterwand in Weende statt.

 

Kurz zum Ablauf: Nach einem sorgfältigem Partnercheck wird Toprope geklettert. Toprope heißt, dass das Seil oben über einen „Umlenker“ läuft und die beiden Seilenden bis zum Boden herunterhängen. An dem einen Seilende wird dann die kletternde Person befestigt, an dem anderen Seilende steht die sichernde Person. Wir sichern dabei mit den Sicherungsgeräten GriGri oder Eddy und binden die Kletterer entweder direkt oder mit Karabinern ins Seil ein. Beim Klettern gehen wir behutsam und langsam vor: erstes Ins-Seil-Setzen schon nach einem Meter, und dann so oft es die Kletternden wollen, um Vertrauen aufzubauen. Denn es gilt natürlich die Devise: alle dürfen, niemand muss bis oben hin. Ganz oben ist manchmal eine kleine Glocke installiert, die die Gipfelstürmer*innen dann läuten können. Von oben haben die Teilnehmenden einen guten Blick auf die unten Stehenden, denen fleißig zugewinkt und zugerufen wird.

 

Beim Klettern gibt es die Kommandos „Zu!“ und „Ab!“. Bei „Zu!“ wird das Seil von den Sichernden stramm eingeholt und die Kletternden können sich ganz entspannt in den Gurt setzen und überlegen, ob sie noch weiter nach oben wollen oder doch lieber wieder runter. Bei „Ab!“ werden sie dann langsam wieder auf den Boden abgelassen.

 

An dieser Stelle möchten wir die Gelegenheit nutzen und ein bisschen Werbung machen: Falls ihr in eurem Bekanntenkreis Menschen mit Behinderungen kennen, die vielleicht Lust auf Klettern verspüren, teilt diesen bitte mit, dass wir offen sind für Neulinge und diesen Menschen gerne das Klettern anbieten würden. Die Einzelheiten dazu finden sich auf der oben genannten Internetseite.