Gruppenprofil
06.11.2023
Seit Ende 2016 gibt es bei der DAV-Sektion Göttingen das Angebot „Inklusion - Klettern für Menschen mit Behinderungen“.
Dieses Angebot richtet sich an Menschen mit unterschiedlichen körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen. Geleitet wird dieses Angebot von ausgebildeten Trainerinnen und Trainern unserer Sektion. Als Kletterer*in muss man nicht unbedingt Fußgänger*in sein. Bei unseren Terminen nahmen auch Rollstuhlfahrer teil, die - mit unserer Unterstützung - die Wand hochkamen. Viele Behinderungen sind bei genauer Betrachtung eigentlich kein Grund, vom Klettersport die Finger zu lassen oder davon ausgeschlossen zu sein.
Unser Klettern ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gedacht. Mit dem Klettertraining können und sollen Wirkungen auf die physische, psychische und soziale Handlungsfähigkeit erzielt werden. Der Sport verbessert die körperliche Fitness, ist gesundheitsfördernd, vergrößert das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl und fördert Freundschaften. Die Teilnehmenden lernen ihre Grenzen kennen, entwickeln Vertrauen in das bereitgestellte Material und die sichernden Personen und lernen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Alle, die mitmachen, werden im Training individuell auf ihre momentane Befindlichkeit und Leistungsstärke angesprochen und dementsprechend trainiert, motiviert und gefördert. In erster Linie soll das Klettern Spaß machen und eine Abwechslung zu den gewohnten Beschäftigungen bieten.
Eine gute Übersicht über die Aktivitäten der Göttinger Sektion des Deutschen Alpenvereins auf dem Gebiet der Inklusion findet sich auf unserer Internetseite. Zur Zeit im August 2023 findet dieses Klettern abwechselnd dienstags und mittwochs in der Kletterhalle RoXx und an der DAV-Kletterwand in Weende statt.
Kurz zum Ablauf: Nach sorgfältigem Partnercheck wird Toprope geklettert. Toprope heißt, dass das Seil oben über einen „Umlenker“ läuft und die beiden Seilenden bis zum Boden herunterhängen. An dem einen Seilende wird dann die kletternde Person befestigt, an dem anderen Seilende steht die sichernde Person. Wir sichern dabei mit GriGri oder Eddy und binden die Kletterer entweder direkt oder mit Karabinern ins Seil ein. Beim Klettern gehen wir behutsam und langsam vor: erstes Ins-Seil-Setzen schon nach einem Meter und dann so oft es die Kletternden wollen, um Vertrauen aufzubauen. Denn es gilt natürlich die Devise: alle dürfen, niemand muss bis oben hin. Ganz oben ist eine kleine Glocke installiert, die die Gipfelstürmer*innen dann läuten können. Von oben haben die Teilnehmenden einen guten Blick auf die unten Stehenden, denen fleißig zugewinkt und zugerufen wird.
An dieser Stelle möchten wir die Gelegenheit nutzen und ein bisschen Werbung machen: Falls Sie in Ihrem Bekanntenkreis Menschen mit Behinderungen kennen, die vielleicht Lust auf Klettern hätten, teilen Sie diesen bitte mit, dass wir offen für Neulinge sind und diesen Menschen gerne das Klettern anbieten würden. Die Einzelheiten dazu finden sich auf unserer Internetseite.