Nach dem Aufwärmen, manch eine Jugendleiterin konnte nur schwer nicht gleich alle neuen Routen antasten, besetzten wir einen Teil der Toprope-Wand und machten uns an das Sturz- und Sicherungstraining. Denn: wer anderen das Stürzen näherbringen will, muss selbst auch fliegen lernen. Fliegen heißt beim Toprope: mindestens bis zur Hälfte der Wandhöhe klettern, zu machen und dann ein, zwei, drei, vier Exen weiter klettern, ohne dass unten Seil eingeholt wird. Das Ergebnis: eine ganze Menge Schlappseil. Da kommt ganz gut Flugzeit auf - nicht nur unseren Jugendreferenten riss es von den Füßen. Mit dem ein oder anderen alarmierten Blick anderer Gäste, wenn das Toprope-Seil zwischen Kletterndem und Sicherndem auf dem Boden liegt, muss man dabei schon rechnen.
Bevor es zum Vorstieg-Sturztraining weiter geht, genießen wir im Bistro der Halle Pizza und eine kurze Auszeit. Dann geht es wieder in die Halle und als aller Erstes gilt: weiches Sichern wiederholen. Wir gehen die verschiedenen Möglichkeiten des körperdynamischen Sicherns durch - horizontal, vertikal, Kombinationen daraus - dann nehmen wir das "Revo" (Sicherungsgerät, Tuber-Funktion mit Hintersicherung), um das gerätedynamische Sichern auszuprobieren - für viele das erste Mal. In Dreiergruppen mit Videoanalyse untersuchen wir genau, wie dieser ganze Ablauf im Detail funktioniert, welche Fehler man machen kann und wie wir die im Vorstieg fallende Person sicher und weich an der Wand absetzen können.
Nach dem Sturz- und Sicherungstraining klettern wir zur Belohnung noch einige der neuen Routen, aber bald ist auch keine Haut und Energie mehr vorhanden. Wir haben aber viele neue Erfahrungen und Wissen rund um das Sturztraining mitgenommen und in den folgenden Wochen in den Jugendgruppen erfolgreich weitergeben können.